Alle Jahre wieder – oder viel­leicht doch das letzte Fest?

Alle Jahre wieder – oder viel­leicht doch das letzte Fest?

Eine lebens­ver­än­dernde Diagnose zu erhalten, ist schon eine enorme Belastung. Doch wenn Betrof­fene dann auch noch zwischen Kran­ken­haus und Zuhause hin- und her­pen­deln müssen, wird diese Situation noch schwie­ri­ger – gerade in der Advents­zeit, wenn Gebor­gen­heit und Nähe so wichtig sind. Für viele unserer Beglei­te­ten ist Weih­nach­ten das
letzte Fest mit ihren Liebsten.

Titelbild_Novemberkampagne

Zuhause ist es eben doch am schönsten

Seit April 2024 ermög­li­chen wir als Emmaus Ambu­lan­ter Hos­piz­dienst schwer­kran­ken Menschen in Verden, Dörverden und Kirch­l­in­teln, ihre letzte Lebens­phase in ihrer ver­trau­ten Umgebung zu ver­brin­gen – ohne Angst vor weiteren Kran­ken­haus­auf­ent­hal­ten. Viele haben unzählige Stunden im Kran­ken­haus verbracht und sehnen sich nach einem Abschied zu Hause.

Eine Realität, die uns fordert

Die Realität sieht oft anders aus. Daher ist es so wichtig, Familien zu unter­stüt­zen, damit
kein Hin und Her zwischen Wohnung und Kran­ken­haus nötig ist, wenn das Leben sich dem
Ende zuneigt. Unsere Ehren­amt­li­chen und unsere haupt­amt­li­che Koor­di­na­to­rin stehen den
Familien zur Seite. Sie schenken Trost, Halt und das Gefühl von Sicher­heit – eine
Beglei­tung, die gerade in den schwie­rigs­ten Momenten kostbar ist.

Ein Geschenk für unsere Region

17 enga­gierte Menschen aus unserer Region haben dieses Jahr den ersten Befä­hi­gungs­kurs
abge­schlos­sen und bereiten sich darauf vor, als Begleiter*innen in schweren Zeiten da zu
sein. Auch nächstes Jahr möchten wir weitere Ehren­amt­li­che ausbilden, die dafür sorgen, dass kein Mensch in unserer Region seinen letzten Weg allein gehen muss. Zwei von
unseren Ehren­amt­li­chen erzählen Ihnen am Ende dieses Briefes, was sie bewegt, zu helfen.

Wertvolle Unter­stüt­zung, die zählt

Unsere Ehren­amt­li­chen sind für die Betrof­fe­nen und ihre Ange­hö­ri­gen da, hören zu und
spenden Trost in den schwers­ten Momenten. Diese Unter­stüt­zung ist für die Betrof­fe­nen
zwar kostenlos, doch von unschätz­ba­rem Wert. Mit Herz und Hingabe begleiten sie
indi­vi­du­ell und abge­stimmt auf die Bedürf­nisse jedes Einzelnen.

Ihre Hilfe macht all das möglich

Unsere Beglei­tung ist für die Betrof­fe­nen kos­ten­frei, dennoch erfordert sie viel – an Zeit, Vor­be­rei­tung und Hingabe. Ihre Unter­stüt­zung ermög­licht die Schu­lun­gen für unsere Ehren­amt­li­chen, ihre Wege zu den Familien und unsere Arbeit im Hin­ter­grund. Jede Spende sorgt dafür, dass Nähe und Mensch­lich­keit in den schwers­ten Momenten in unserer Region spürbar bleiben. Sollten Sie selbst oder jemand in Ihrem Umfeld unsere Beglei­tung benötigen, sind wir jederzeit für Sie da. Wenn Sie sich vor­stel­len können, selbst Wegbegleiter*in zu werden – unser nächster Kurs startet im Frühjahr 2025 und bietet Ihnen die Mög­lich­keit, sich auf besondere Weise zu enga­gie­ren. Dazu laden wir Sie herzlich zu unserer Auf­takt­ver­an­stal­tung am 16.01.2025 ein. Weitere Infor­ma­tio­nen finden Sie auf unserer Webseite.

Ein Wunsch wird wahr: Ein neues Zuhause für die Region

Neben unserem ambu­lan­ten Dienst, der bereits viele Familien unter­stützt, planen wir den
Bau eines sta­tio­nä­ren Hospizes in Achim. Damit schließt sich eine wichtige
Ver­sor­gungs­lü­cke in der Region. Der Baubeginn ist für 2025, die Eröffnung für Ende 2026
geplant

Ehrenamt beim Emmaus Ambu­lan­ter Hospizdienst

Ein Ehrenamt beim Emmaus Ambu­lan­ter Hospizdienst

Unsere Ehren­amt­li­chen sind für die Betrof­fe­nen und ihre Ange­hö­ri­gen da, hören zu und
spenden Trost in den schwers­ten Momenten. Diese Unter­stüt­zung ist für die Betrof­fe­nen
zwar kostenlos, doch von unschätz­ba­rem Wert. Mit Herz und Hingabe begleiten sie
indi­vi­du­ell und abge­stimmt auf die Bedürf­nisse jedes Einzelnen.

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Das sagen unsere Ehren­amt­lich tätigen über Ihre bisherige Zeit beim Emmaus Ambu­lan­ter Hospizdienst

Monika
Ehren­amt­li­che des Emmaus Ambu­lan­ter Hospizdienst

„Seit 3 Jahren bin ich in Rente. Zuvor habe ich 22,5 Jahre in der Alten­pflege gear­bei­tet. Mein Beruf war mir immer wichtig und hat mir viel Freude gemacht. Mit Ren­ten­be­ginn habe ich jedoch gedacht, dass ich mit der Pflege und Fürsorge für andere Menschen abge­schlos­sen hätte. Ich wurde eines besseren belehrt, als ich die Anzeige von Emmaus über den Kurs zur ehren­amt­li­chen Hos­piz­be­glei­tung gelesen habe. Ich fühlte mich sehr ange­spro­chen, habe mich ange­mel­det und nehme jetzt mit großer Freude an diesem Kurs teil. Die Teil­neh­mer unseres Kurses sind sehr unter­schied­li­che Menschen. Sie bringen alle ganz unter­schied­li­che Erfah­run­gen und Welt­an­schau­un­gen mit. 

Ich bin sehr angetan von der gegen­sei­ti­gen Toleranz und dem Respekt unter allen Teil­neh­mern. Von der Leitung des Kurses und ver­schie­de­nen Dozenten werden wir alle vor­sich­tig, mit Bedacht, großem Ein­füh­lungs­ver­mö­gen und mit großem Respekt vor jedem Leben an unsere spätere Aufgabe her­an­ge­führt. Es wird ver­mit­telt, dass das Leben bis zum Lebens­ende würdevoll und mit Freude gelebt werden kann. Jeder von uns wird auf seine ganz eigene und indi­vi­du­elle Art dazu beitragen.“

Lars
Ehren­amt­li­cher des Emmaus Ambu­lan­ter Hospizdienst

„Der Tod gehört zwar zum Leben, aber ich muss mir doch jetzt noch keine Gedanken dazu machen. Das ist doch noch so weit weg – So war mein Gedanke und dann ist man doch plötzlich mit­ten­drin in dem Thema. Eine per­sön­li­che Erfahrung mit dem Roten­bur­ger Hospiz ‚Zum Guten Hirten‘ hat mich auf eine andere Per­spek­tive auf das Thema Tod und Sterben blicken lassen. 

Der freund­li­che und wür­de­volle Umgang mit den dortigen Gästen hat mich berührt und da ich auf der Suche
nach einer neuen, ehren­amt­li­chen Tätigkeit war, weckte ein Beitrag in der örtlichen Presse über die Eröffnung des Ambu­lan­ten Hos­piz­diens­tes in Verden und verbunden damit die Suche nach ehren­amt­li­chen Helfern mein Interesse. Ein Infor­ma­tionabend einige Tage später beant­wor­tete bereits eine Vielzahl meiner Fragen. Anschlie­ßend trat ich mit der Koor­di­na­to­rin in Kontakt und bereits kurze Zeit später kam es zu einem
Ken­nen­lern­wo­chen­ende mit weiteren Ehren­amt­li­chen und gemeinsam begannen wir den Lehrgang zum Ster­be­be­glei­ter. Diese Abende sind inter­es­sant, die Inhalte viel­sei­tig und laden fast immer zu Dis­kus­sio­nen ein und geben einen guten Einblick auf das, was auf Ehrenam­li­che zukommt. Ich freue mich Betrof­fene begleiten zu dürfen. Weil es richtig und wichtig ist. Weil niemand allein sein sollte. Und ich freue mich über die vielen, neuen Bekannte, die ich durch diesen Lehrgang ken­nen­ler­nen durfte und über die regel­mä­ßi­gen gemein­sa­men Treffen.“

16 Ehren­amt­li­che schließen Befä­hi­gungs­kurs beim „Emmaus Ambu­lan­ter Hos­piz­dienst“ ab

16 Ehren­amt­li­che schließen Befä­hi­gungs­kurs beim „Emmaus Ambu­lan­ter Hos­piz­dienst“ ab – Menschen, die mit dem Herzen sehen!

Ver­gan­ge­nen Samstag war für die 16 Kurs­teil­neh­men­den des Befä­hi­gungs­kur­ses zum/​zur Sterbebegleiter/​Sterbebegleiterin sowie für die Kurs­lei­tun­gen Ines Kadesch und Kathrin Harms ein beson­de­rer Tag.

Nach fast 6 Monaten und 100 Unter­richts­ein­hei­ten schlossen alle Teil­neh­men­den den Befä­hi­gungs­kurs mit Erfolg ab und erhielten von der Koor­di­na­to­rin Ines Kadesch sowie der fach­li­chen Leitung Kathrin Harms ihre ver­dien­ten Zertifikate.

Mit einem gemüt­li­chen Frühstück starteten die Kurs­lei­te­rin­nen und die Ehren­amt­li­chen in diesen wichtigen Tag. Die letzten Monate ließen sie dabei nochmal Revue passieren mit der Erkennt­nis, dass alle Teil­neh­men­den ein großes Paket neu gewon­ne­ner Erfah­run­gen und Fähig­kei­ten mit nach Hause nehmen. Sie sind nun für die anste­hen­den Beglei­tun­gen bestens gerüstet.

Denn „zuhören, wahr­neh­men, aushalten, mitgehen und loslassen… alles dies und eine große Portion Mensch braucht es, um diese sinn­stif­tende, wertvolle Arbeit zu ver­rich­ten“ fasst Kathrin Harms die Anfor­de­run­gen zusammen, die das Ehrenamt in der Ster­be­be­glei­tung mit sich bringt. Mit dem Herzen sehen und dabei sein, dass treffe laut den beiden Kurs­lei­tun­gen auf alle ihre Ehren­amt­li­chen zu.

Nach der offi­zi­el­len Zer­ti­fi­kats­über­gabe segnete Super­in­ten­dent Fulko Stein­hau­sen die Teil­neh­men­den in einem Got­tes­dienst. Und auch Koor­di­na­to­rin Ines Kadesch wurde im Rahmen des Got­tes­diens­tes offiziell in ihr Amt mit Gottes Segen eingeführt.

Ein rundum gelun­ge­ner Tag mit einem tollen Ergebnis: Verden, Dörverden und Kirch­l­in­teln haben diese Her­zens­men­schen hin­zu­ge­won­nen, die ab sofort ster­bens­kranke Menschen in ihrem Zuhause begleiten und unterstützen.

Der nächste Befä­hi­gungs­kurs wird im Frühjahr 2025 starten. Eine Kick-off Ver­an­stal­tung ist für den 16. Januar 2025 geplant. Weitere Infor­ma­tio­nen finden Sie auf der Emmaus Homepage.